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Portal der Deutsch-­Tschechischen und
Deutsch-Slowakischen ­Historischen Kommission
Startbild_Nationalhymnen / Die drei Autoren der jeweiligen Nationalhymnen von links und oben nach unten: Josef Kajetán Tyl, Janko Matúška und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 

Josef Bekel (+ 1865); Foto Peter GEymayer, Josef Kajetan Tyl Litho, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons // 

Pepo13, Janko Matúška, Memorial at Dolný Kubín,CC BY 3.0 // 

Briefmarke zum Gedenken an "150 Jahre Deutschlandlied" von Hoffmann von Fallersleben. Carl Woog, Copyrighted free use, via Wikimedia Commons //
Die drei Autoren der jeweiligen Nationalhymnen von links und oben nach unten: Josef Kajetán Tyl, Janko Matúška und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Josef Bekel (+ 1865); Foto Peter GEymayer, Josef Kajetan Tyl Litho, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons // Pepo13, Janko Matúška, Memorial at Dolný Kubín,CC BY 3.0 // Briefmarke zum Gedenken an "150 Jahre Deutschlandlied" von Hoffmann von Fallersleben. Carl Woog, Copyrighted free use, via Wikimedia Commons //

Im 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Lieder zum Symbol nationaler Identität und des Patriotismus. Manche erreichten eine solche Bedeutung, dass sie später zu staatlich festgelegten Nationalhymnen wurden. Auch die heutigen Nationalhymnen Deutschlands, Tschechiens und der Slowakei entstanden während der nationalen Bewegung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dienten bereits in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen als offizielle Staatshymnen des Deutschen Reiches und der Tschechoslowakischen Republik. Interessant ist, dass alle drei Lieder innerhalb von zehn Jahren entstanden: Das tschechische „Wo ist mein Vaterland?“ wurde zum ersten Male im Jahre 1834 während der Uraufführung des Theaterstückes „Fidlovačka“ („Das Schusterfest“) des Dramatikers Josef Kajetán Tyl gesungen, „Das Lied der Deutschen“ hat 1841 August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf der damals englischen Insel Helgoland gedichtet, und den Text der slowakischen Hymne „Über der Tatra blitzt es“ hat 1844 der romantische Dichter Janko Matúška verfasst. Die Melodien wurden unterschiedlich gefunden: Für Tyls Text komponierte František Škroup eigens eine Melodie , Hoffmann von Fallersleben verwendete eine Melodie Joseph Haydns aus dem Lied „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ (1797), die auch österreichische Kaiserhymne war, während sich Matúška an ein slowakisches Volkslied anlehnte. Bei allen drei Liedern wird als Nationalhymne nur eine von mehreren Strophen benutzt. Während sich im tschechischen und slowakischen Fall nichts änderte (in der Zeit der Tschechoslowakei wurden beide Lieder zusammen als gemeinsame Hymne benutzt), war es in Deutschland anders: Zunächst wurde die erste Strophe („Deutschland, Deutschland über alles…“) als Staatshymne gesungen. Hoffmann von Fallerlebens Umschreibung des gemeinsamen Vaterlandes der Deutschen, das er größer als einzelne deutsche Länder darstellen wollte, wurde durch die Nationalsozialisten zur Untermauerung ihrer Expansion missbraucht. Aus diesem Grund wurde in der Nachkriegszeit stattdessen die dritte Strophe („Einigkeit und Recht und Freiheit…“) als Hymne gewählt, weil sie vor allem jene Werte betont, an die sich die Bundesrepublik Deutschland anlehnen wollte.

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