Karikatur zu Nationalbewegungen in der Habsburgermonarchie
März 1861
Eine Karikatur in der politischen Berliner Satirezeitschrift „Kladderadatsch“ thematisiert 1861 die Nationalbewegungen in der Habsburgermonarchie und die Versuche, den Staat durch eine zentralistische Verfassung zusammenzuhalten. Sie geht auf die neuesten Ereignisse in Österreich ein: Nach dem Ende des so genannten Neoabsolutismus wurden 1861 ein Zentralparlament (Reichsrat) in Wien und die Landtage in einzelnen Ländern berufen und Wahlen ausgeschrieben. Obwohl sich die Sprecher einzelner Völker eine föderalistische Struktur versprachen, die den Ländern mehr Rechte geben würde, setzte sich ein zentralistisches Modell durch. Die Regierung versuchte zugleich, für eine gesamtösterreichische Identität der Bevölkerung zu werben. In Berlin sah man in dieser Lage einen Beweis der inneren Schwäche des Habsburgerreiches.