Gewalt gegen Fremde und Erinnerung: Die ausländerfeindlichen, exzessiven Ausschreitungen 1991 in Hoyerswerda im öffentlichen Gedächtnis der Stadt. Denkmal "offene Tür – Offenes Tor"
September 2014
Im September 1991 beteiligten sich nahezu 500 Menschen an mehrtägigen, rassistischen Ausschreitungen gegen Asylbewerber und Vertragsarbeiter in der sächsischen Mittelstadt in der sorbisch geprägten Oberlausitz – fast 1.000 Schaulustige jubelten schließlich dem Abtransport der Angegriffenen aus ihren Wohnheimen zu. Diese medial stark verbreiteten Ereignisse gelten zusammen mit ähnlichen Ausschreitungen und Folgen in Rostock-Lichtenhagen 1992 als prägende Erlebnisse von Neonazis im vereingten Deutschland, die schließlich auch zur Bildung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) geführt haben. „Hoyerswerda“ wurde zum Synonym für eine militante Ausländerfeindlichkeit im Osten Deutschlands. 2014 weihte die Stadt nach längeren Diskussionen das Denkmal „Offene Tür – Offenes Tor“ ein.